Warum Wixhausen von anderen Vereinen beneidet wird
Normalerweise hätte der komplette Orchesternachwuchs des Sinfonischen Blasorchesters der TSG Wixhausen die erste Hälfte des Konzerts „3Klänge“ gestaltet. Da dieses jedoch in diesem Jahr ausfällt, wurde für die Kinder und Jugendlichen ein Open Air im Evangelischen Kirchgarten organisiert. „Uns ist der Austausch innerhalb des Nachwuchses wichtig“, betonte Elisabeth Görg in ihrer Anmoderation, denn bei dem Konzert im Frühjahr sind neben dem Schüler- und dem Jugendblasorchester immer auch die Kinder der AG Klassenmusizieren mit dabei.
Zunächst jedoch überbrachte Görg die Nachricht, dass Karin Schiller zwei Tage vor dem Konzert den Kampf gegen den Krebs verloren hatte. Schiller hatte über 24 Jahre lang das tiefe Blech in Wixhausen unterrichtet.
Nach einem kurzen Gedenken startete das Klassenmusizieren mit „Let´s play“. Die AG besteht aus Viertklässlern der Georg-August-Zinn-Schule, die erst vor einem halben Jahr mit dem Musizieren angefangen haben. Mit Sven Greifenstein, der seit über 25 Jahren das Klassenmusizieren in der Schule unterrichtet, präsentierten sie noch „Brunnenvariationen“ und ein „Dreiländermedley“.
Wer ein Jahr oder länger spielt, kann im Schülerorchester mitmachen. Es ist das Ensemble, in dem die Kinder nach dem Klassenmusizieren direkt weiter Musik machen können. Hannah Görg hatte die Filmmusiken „Ghostbusters“ und „Circle of Life“ ins Programm genommen. Das Lieblingsstück des Schülerorchesters, so eines der drei Kinder, die ihren Part selbst moderierten, ist jedoch „Counting Stars“ von One Republic, das sie zum Abschluss zu Gehör brachten.
Das letzte Drittel gehörte dem Jugendblasorchester unter Julia Buß, in das alle nach mehreren Jahren Unterricht wechseln, wenn sie ihr Instrument gut spielen können. Sie überzeugten mit Filmmusiken aus „Fast and Furios 7“ und „James Bond“, dem englischen Volkslied „Greensleeves“, dem Tongemälde „Yellow Mountains“ und dem im Stile der 50er Jahre komponierten Hit „All about that Bass“.
12 Jugendliche aus dem Jugendblasorchester hatten in den Osterferien eine Woche lang intensiv Musiktheorie gebüffelt und allein, im Ensemble und im Orchester geübt. Die Abschlussprüfungen der D1- bzw. D2-Kurse haben alle bestanden. Die beste Leistung erreichte Eleonore mit 99.5 von 100 möglichen Punkten.
Diese erfolgreiche Jugendarbeit mit den vielen Kindern vom Klassenmusizieren bis zum Jugendorchester ist es, worum Wixhausen beneidet wird. Während bei anderen Orchestern der Nachwuchs in der Coronazeit wegbrach oder einige Orchester die Jugendarbeit ganz einstellen mussten, sind in Wixhausen alle dabei geblieben. „Das ist letztendlich auch euer Verdienst“, lobte Görg das Jugendblasorchester.
Zur abschließenden Zugabe mischten sich dann die Klassenmusizieren-Kinder und das Schülerorchester unter die Jugendlichen. Mit „Barbara Ann“ von den Beach Boys endete ein tolles Konzert mit großem Applaus.