Musizierende in ihrem Element

Grandioses Benefizkonzert rund um die Elemente mit überragender Solistin

In letzter Zeit haben es die Elemente Feuer, Erde, Wasser und Luft schon oft in die Schlagzeilen geschafft – jedoch fast immer in Verbindung mit einer Katastrophe wie Flutwellen oder einem Hurrikan. Beim Benefizkonzert zu „Echo hilft!“ des Sinfonischen Blasorchesters der TSG Wixhausen (SBOW) waren sie die Grundlage des Programms. Bereits zum 16. Mal stellte sich das renommierte Orchester in den Dienst der guten Sache, die in diesem Jahr, zufällig zum Thema passend, die DLRG unterstützt. „Es gibt noch ein weiteres Element“, führte der sachkundige, charmante Moderator Michael Precht aus, „die Musik“.

Eine Meisterin dieses Elements ist die Saxofon-Virtuosin Asya Fateyeva, die dank einer Spende der MPDV GmbH als Stargast des Abends begrüßt werden konnte. Sie präsentierte „Birds“ von Toshio Mashima mit den Sätzen „Swallow“, „Seagull“ und „Phoenix“. Elegant und wendig, wie ein Vogel im Flug tanzte sie durch die Noten, brillierte mit jazzigen Einwürfen, glänzte mit romantisch anmutenden Passagen und einer umwerfend furiosen Kadenz, aus der der Phönix sich am Ende in höchste Höhen erhob. Der überragenden Darbietung setzte sie mit einer Sarabande von Johann Sebastian Bach als Zugabe noch ein Sahnehäubchen auf.

Davor konnte das SBOW bereits mit der „Montana Fanfare“ und „Die Moldau“ überzeugen. Smetanas Komposition, die Teil seines Zyklusses „Mein Vaterland“ ist, beschreibt den Lauf des Flusses von seinen zwei Quellflüssen bis zur Mündung in die Elbe. Mit den stetigen Läufen im Holzregister, die den Wasserfluss zu Gehör brachten und den Klangfarben aus dem Blech, die eine Jagd, eine Bauernhochzeit und die Festung Vysehrad darstellten sowie der bedrohlichen Atmosphäre an den mittlerweile in einem Stausee verschwundenen Stromschnellen zog der Lauf des längsten Flusses Tschechiens bildhaft vor dem inneren Auge vorbei.

Feurig startete das Ensemble in den zweiten Teil. Nach dem Konzertmarsch „Feuer und Flamme“ statteten sie der hawaiianischen „Goddess of Fire“ Pele einen Besuch ab. Die Göttin wird fuchsteufelswild, wenn ihr jemand Steine entwendet – brilliant dargestellt durch die dramatischen Wutausbrüche im 10/8-Takt, die die idyllischen Sequenzen in ausdrucksstarkem Andante unterbrachen. Nach „Shenandoah“ beschloss das rockige Medley „The Best of Earth, Wind & Fire“ ein abwechslungsreiches, äußerst unterhaltsames Konzert.

„Normalerweise werden Zugaben nicht angesagt“, erklärte Dirigent Rainer Laumann dann doch den Schlusspunkt. Anlässlich des Brucknerjahrs wurde der Crossover Opener „Still Alive“ bei Thomas Murauer in Auftrag gegeben. Die Hauptmotive der drei bekanntesten Bruckner-Sinfonien sind dort in einer Funk-Nummer zusammengemixt. „An die Brucknerfans: Bleiben Sie sitzen, die Nummer ist in zwei Minuten vorbei“, sagte Laumann. Doch nach dieser Nummer blieb kaum einer sitzen. Das SBOW bekam stehende Ovationen.